"Speedtest" & ein paar Hundstage 2023

Das waren sie also gewesen, die „Hundstage“ 2023, und der Melzer durfte das „Grande Finale“ dieser Wetterlaune bei lieben Freunden in Slowenien erleben. Ein paar dabei gemachte Fotos begleiten den untenstehenden Text, der beispielhaft aufzeigen soll, wie sehr sich in den letzten Jahren das Verhältnis zwischen Anbieter und Kunden verändert hat. Frei nach dem Motto „macht Euch alles selbst und zahlt möglichst viel dafür“.

 

Stationen und wenige Worte über die Kurzreise gibt es dann am Ende dieses Eintrags.

 

„Die meisten Probleme lösen sich von allein. Man darf sie nur nicht dabei stören.“

(Verfasser unbekannt)

Der Melzer war nicht als klassischer Nörgler verschrien, gerne konnte er sich über Dummheit und Ignoranz maßlos aufregen, aber ein klassischer Nörgler, dem nix recht war, das war er nicht. Der Melzer hatte aus bestimmten Gründen nie wirklich Karriere gemacht, sondern ein gutes Leben gelebt.

 

Außerdem war er durchaus treu und bequem. Wie passte das zusammen? War er mit einem Produkt, mit einer Marke einmal zufrieden, dann hielt er diesem/dieser die Treue, egal, ob es sich um Olivenöl, Energie, das Auto, die Schuhe oder den Mobilfunkanbieter bzw. den Internetanbieter handelte. Lieber verhandelte er mit den vorhandenen „Lieferanten“ als sich ständig neue suchen zu müssen, denn das wäre für ihn wieder unbequem gewesen.

 

Warum diese Zeilen? Seit 1993 hielt der Melzer dem früheren Vorzeigeunternehmen und Telekommunikationsanbieter A1 die Treue, nicht zuletzt aus oben erwähnten Gründen. Die bisherige Beziehung war stabil, alle paar Jahre ging es darum, dass sich Tarife verändert hatten oder die Technik getauscht werden musste, weil gewisse Bestandteile wie zB ein Modem das Zeitliche segneten.

 

Doch dann begann tatsächlich die Realität die Satire zu überholen! Zudem musste sich ja jemand finden, der auch über die Banalitäten des Lebens berichtet. Schick und mondän waren eh schon genug...

Es begann eines schönen Tages in einem A1-Shop, als Kontaktperson fungierte eine junge, engagierte Shop-Angestellte. Der Melzer hatte das defekte Modem mit, seine Kontaktdaten und gleichzeitig den Wunsch, eine schlichte Vertragsaktualisierung vorzunehmen. Das neue Modem wurde ausgehändigt, das kaputte retourniert, der Vertrag geändert. Er verließ den Shop mit dem Wissen, dass er durch die Aktualisierung per Post ein weiteres Modem erhalten wird, wobei seine Frage nach dem „warum“ nur mit einem Achselzucken kommentiert wurde, dies beinhaltete halt einmal der aktualisierte Tarif. Also gut, dann hatte man zu Hause halt ein Ersatzmodem.

 

Wo er jedoch der engagierten Mitarbeiterin auf den Leim ging, war die Aussage, dass zu Hause das neue Modem „nur nach Freischaltung durch den Techniker der Hotline“ in Betrieb gehen konnte. Wie lange er, zu Hause angekommen, dem Hungertod in der Warteschleife der A1-Hotline entgegendarbte, muss wohl nicht extra erwähnt werden. Nach 1 Stunde und 18 Minuten meldete sich die sonore Stimme eines Mitarbeiters der Hotline, um den Melzer gleich einmal auf zwei Fehlinformationen der Kollegin im Shop aufmerksam zu machen.

 

a) Der Anruf bzgl. Freischaltung war völliger Schwachsinn, jeder Bestandskunde konnte sich sein Modem/seinen Router selbstverständlich nach beigelegter Anleitung selbst installieren und in Betrieb nehmen. Melzer, du Koffer!

 

b) Die Aktualisierung des Vertrags muss er (der Mitarbeiter der Hotline) ändern, da dem Melzer eben als Bestandskunde bessere Konditionen sowie eine höhere Geschwindigkeit zustehen. Hugh, die Technik hatte gesprochen.

 

Damit konfrontierte der Melzer noch am selben Abend, kurz vor Betriebsschluss, die Mitarbeiterin im Shop, die darauf hyperventilierte und erzürnt antwortete, dass ein Techniker der Hotline den Vertrag gar nicht ändern darf und selbstverständlich das neue Modem „freischalten“ muss. Der Melzer bat, bereits restlos vom Tage überfordert, nur noch ausdrücklich, die erste Vertragsänderung zu stornieren, um nicht ein drittes Modem zugesendet zu bekommen.

 

Noch am selben Abend war das vom Shop mitgenommene „Übergangsmodem“ installiert, noch am selben Abend konnte der Melzer auf der A1-Seite in seinen Kundendaten ersehen, dass der Techniker sehr wohl die Änderung des Vertrags vorgenommen hatte. Soweit zur Kommunikation und dem Betriebsklima zwischen den A1-Shops und der Technik-Hotline.

 

Am dritten Tag wurde, wie vereinbart, das sogenannte Hybrid-Modem, Bestandteil des aktualisierten Vertrags, geliefert und war ganz ohne Anruf bei der Hotline innerhalb einer halben Stunde installiert und mit allen Netzwerkgeräten verbunden. Noch am selben Abend signalisierte wieder die A1-Kundenwebseite, dass damit der Auftrag ordnungsgemäß abgeschlossen wurde. Was auch stimmte, das Werkl lief flott und reibungslos. Jedoch! Am Ende des vierten Abends überbrachte die Post in Form eines gelben Benachrichtigungszettels die Information, dass auf den Melzer sein neues Modem inkl. des kompletten Zubehörs in der Abholstation A bereits wartete.

 

Richtig geraten, liebe Lesende. Es handelte sich dabei um das zweite Hybrid-Modem des scheinbar doch nicht stornierten Vertrags der Shop-Mitarbeiterin. Somit lagern beim Melzer aktuell drei der Datenübertragung dienende Geräte, eines in Betrieb, zwei als Reserve. Und nein, der Melzer wird von sich aus nicht den Weg der Retournierung wählen, weil er ganz einfach kein Einsehen damit hatte, dass die erste Vertragsaktualisierung trotz Aufforderung nicht storniert wurde. Liebes Mitarbeiter-Team der A1, diesem ehemaligen Paradeunternehmen der Telekommunikation, hier handelte es sich eindeutig um eine Holschuld, keine Bringschuld! Der Melzer wird auf Eure Geräte auch weiterhin gut aufpassen!

 

Zurück zur Kurzreise nach Slowenien. Mehr und mehr entpuppte sich für den Melzer Ljubljana, wenn da nicht die komische Sprache wäre, als ziemlich idealer Ort. Überschaubar, nicht zu groß, schönes Zentrum, umweltbewusst, die Kultur (zahlreiche Festivals) hochhaltend. Einzig den Individualverkehr bekamen sie bisher nicht in den Griff, zu den sogenannten Stoßzeiten staute es sich quer durch die Stadt. Am Konzept wird gearbeitet, Ljubljana schaffte es aber immerhin, dass die historische Altstadt ohne gröbere Prosteste frei von Autos wurde!!

In einer knappen Stunde ist man einerseits (nördlich) in den Bergen, auf der anderen Seite (südlich) in Triest oder Piran, also damit direkt am Meer. Die langen Nebelphasen während der Wintermonate musste man halt in Kauf nehmen, aber schließlich konnte man nicht alles haben und in einer Stunde war man ja…

 

Landschaftlich bot Slowenien ein wahres Füllhorn an schönen Ecken, im Norden die Alpen, im Süden der Karst, dazwischen sehr viel Grün, alte Handwerksorte, Naturwunder wie das Soca Tal oder die riesigen Karsthöhlen (u.a. Postojna). Viel gute Fische und ebensolche Weine, die den Nachbarn im Friaul um nichts nachstanden. Wenn es nicht zu oft erfolgt, dann verstärkt sich diese neue Zuneigung durchaus auch durch eine Original Cremeschnitte (Kremsnita), am Grill gebratene Cevapcici oder Steinpilze. Da gab es einige Platzerln, wo sich diese Köstlichkeiten sehr gut probieren ließen.

Auch wenn schon länger nicht erwähnt, der Melzer war nach wie vor der Meinung, dass man Produkte des Nestlé-Konzerns nicht kaufen sollte!!

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