März in Paris - mit ein wenig Wetterglück hatte das schon was!! Entlang der Seine ließen sich nach der trüben Zeit des Winters die Leute die Sonne auf den Bauch scheinen, das Leben begann sich wieder vor den Türen der Geschäfte abzuspielen, Tische und Stühle für die Gastgärten wurden aus den Lagerräumen geholt und abgestaubt, es blühte, zirpte und spross, dass es die reine Freude war!
Beginnen möchte der Melzer diesen Eintrag mit einer fizzikleinen Hommage an Robert DOISNEAU, der mit seinen Bildern über Paris Berühmtheit erlangte. Unglaubliche 350.000 Fotos/Negative hat dieser Mann hinterlassen. Sein Motto: "Die Fotografie sollte sich dem Alltag zuwenden, anstatt grundsätzlich das Sensationelle zu suchen!" Seinem Schaffen wurde letztes Jahr auch ein Film gewidmet, siehe Trailer: TRAILER Robert DOISNEAU
Untergebracht war der Melzer in einem entzückenden Hotel mit engen Stiegen, direkt am Boulevard Saint-Michel, im Quartier Latin mit seinen unzähligen Lokalen, Buchhandlungen und diesen fantastischen Bäckereien, wo einem schon beim Vorbeigehen das Wasser im Munde zusammenlief. Hüten wird sich der Melzer auch nur einen Tipp über Paris abzugeben, dafür gab es die üblichen Verdächtigen. Einen Spaziergang konnte man sich jedoch getrost ersparen, nämlich den über die ach so berühmte Avenue des Champs Elysees. Da zuckte kein Finger, um auch nur ein Foto zu machen, da wendete man sich eigentlich nur mit Schrecken schnell wieder ab. Die einstige Prachtstraße hat auf ihrer gesamten Länge von 1910 Metern bis auf einzelne Fassaden all ihren Glanz verloren. Grauslich!!
Und den nicht enden wollenden Verkehr rund um den Triumphbogen sah man sich besser ohnehin in einem alten s/w-Krimi mit Jean-Louis Trintignant an, der hetzte darin seinen Citroen DS (auch "die", weil Kosename LA DÉESSE - "Die Göttin") noch mit gekonnter Grazie im Kreis.
Heinrich HEINE wurde vom Melzer besucht! Links zu sehen das gar nicht so spektakuläre Grabmal am Cimetière de Montmartre. Lyrik interessierte ihn ja eigentlich nicht so sonderlich, außer sie stammte von Hr. Heine. Besonders beeindruckt hatte dabei den Melzer stets die "Waldeinsamkeit", dieser Abgesang an die Jugend, speziell im von Oskar Werner gesprochenen Vortrag.
Zog man in Erwägung, nach einem Besuch des Hügels mit dem berühmten Sacré-Coeur den ganzen Touristenrummel rund um Montmartre zu entfliehen, um bummelnd wieder in das Quartier Latin zu gelangen, bot sich durchaus ein Besuch bei einigen bekannten Herrschaften an, die dort neben Heinrich Heine ihr ruhiges Platzerl gefunden hatten, u.a. Alexandre DUMAS, Hector BERLIOZ, Jeanne MOREAU, Jacques OFFENBACH oder Francois TRUFFAUT.
Doch beschließen möchte der Melzer diesen Besuch der Stille mit Worten von H. Heine, die bewiesen, dass er durchaus auch viel Sinn für Ironie hatte: Das Fräulein stand am Meere / Und seufzte lang und bang. / Es rührte sie so sehre / der Sonnenuntergang. / Mein Fräulein! Seien Sie munter, / Das ist ein altes Stück; / Hier vorne geht sie unter / Und kehrt von hinten zurück.
Und damit optisch wieder retour zu den Lebenden rund um den Boulevard Saint-Michel, wo doch gerade Frühling war:
Der Herr Bonaparte ruhte im Inneren des Invalidendoms auch recht kommod in seinem Quarzitkisterl, es folgen ein paar Impressionen aus einer der ältesten Kirchen der Stadt, St. Severin. Und der Schluss gehört dann allein Monsieur Yves MONTAND mit einer ganz bekannten Melodie der Stadt:
Und es bleibt dabei, der Melzer war nach wie vor der Meinung, dass man Produkte des Nestle-Konzerns nicht kaufen sollte!
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Christine (Mittwoch, 07 März 2018 10:23)
Ich war mit Benno auch in Paris es sind schöne Bilder wir haben eine schöne Zeit gehabt