Eigentlich hatte Melzers Reise durch Österreich ja schon vor gut einem Monat mit dem Besuch im Ländle begonnen: https://www.dermelzerblog.com/
Durchaus schöne Tage, wenn auch durchzogen, lagen hinter dem Melzer, die er vorab einmal, in seiner "dritten" Heimat, dem Gasteinertal, erlebt hatte. Liebe Bekannte getroffen, viel frische Luft genossen, während in Wien die x-te Hitzewelle dieses Jahres eine Stadt in Schach hielt.
Manche Nachricht wollte man eigentlich nicht hören, da sie weh tat, wieder einmal aufzeigte, dass das geformte Weltbild nicht immer gleichblieb, sondern durchaus unerwartet und spontan aus den Fugen geraten konnte. So war sie, die Realität, ganz einfach nicht veränderbar!!
Den Vogel schoss dann auf der Heimfahrt der vor zwei Jahren verstorbene Hellmuth Karasek ab, in einer Sendung auf Ö1, ausgestrahlt als "Sommerreprise" aus dem Jahr 2007, zum Thema "Altwerden lohnt sich nur, wenn man dabei jung bliebe."
Warum der Melzer jetzt auf diesem Thema so herumritt? Ganz einfach, weil es in seinem Umfeld mehr und mehr bestimmend wurde!! Passte man nicht auf, drehten sich die Geschichten zunehmend um Krankheiten, eingebildet oder leider wahrlich vorhanden, beginnende, körperliche Einschränkungen und eben solchen Nachrichten, die man gar nicht hören möchte, weil sie einen an die eigene Vergänglichkeit erinnern. Da kam der Herr Karasek ganz recht, denn seine damals scheinbar unbegrenzte Selbstironie entschärfte das Thema auf sehr bezaubernde Art und Weise!
Themenwechsel, es tat sich auch baulich einiges im Tale und auf der Höhe, emsig wurde an der neuen Umlaufseilbahn auf die Schlossalm gebaut, ja selbst in der Nacht wurden mit dem Hubschrauber die großen Trümmer auf den Berg geflogen. Ende 2018 soll dann eine der modernsten Seilbahnen Europas die Menschen während des ganzen Jahres (bis auf Revisionszeiten) auf den Berg bringen. Na schau ma mal...
Dass der Mensch die Erde langfristig zwar zerstören wird, es ihm aber nicht gelingt, sie untertan zu machen, zeigte sich am Wandertag in die Prossau (DANKE, Walter!!) bei Badgastein. Vor exakt einem Jahr trafen zwei Gewitterzellen in diesem Tal zusammen, der Melzer, damals ebenfalls in Hofgastein, hörte das Grollen dieses Unwetters über 8 km weit!! Die Auswirkungen können durchaus als verheerend bezeichnet werden, am Talschluss löste sich durch den Starkregen eine Felswand, um als riesige Gerölllawine durch das Tal zu donnern. Obwohl die Straße in die wunderschöne Prossau wieder freigelegt wurde, kann man ein Jahr später die Ausmaße dieses Unglücks noch immer erahnen:
An sonst genoss es der Melzer schon ein wenig, einmal nicht als "Gezeichneter", sondern als reine Privatperson durch das Tal zu streifen. Einige Almen wurden aufgesucht, ja sogar beim "Käsen" durfte man einmal dabei sein, durch das feuchtwarme Wetter stolperte man nahezu über die Eierschwammerl, alle anderen Pilze waren für den Melzer ohnehin tabu, er hätte sich in all seiner Unwissenheit binnen kürzester Zeit vergiftet.
Zuletzt noch ein gut gemeinter Tipp: Nicht den Fehler machen, und Zell am See an einem sommerlichen Wochenende besuchen, es IST die touristische Hölle! Ein Geschiebe und Gedränge, um jeden freien Stuhl in den Gastgärten wird gestritten, es herrscht endloser Stau durch Parkplatz suchende Autofahrer. Lieber an einem frühen Vormittag unter der Woche hinfahren!
Doch damit waren die sommerlichen Reisetage noch nicht abgeschlossen! Und dazwischen wurde neue Musik gehört und reichlich gelesen! ZUGfahrten in klimatisierten Abteilen sollten ja während der vielen, überaus heißen Tage schließlich effizient genutzt werden!!
Innsbruck stand besuchlich auch auf dem Programm, und IBK konnte im Sommer verdammt heiß sein! Schon vor Jahren hatte der Melzer damit reichlich Erfahrung gemacht, dieses Jahr war es wohl noch um etliche Gräder schlimmer! Die sogenannte Kessellage, der unerbittliche Föhn, der das Inntal in Angst und Schrecken versetzen konnte, Zutaten für eine explosive Mischung, die die Menschen auf der Suche nach ein wenig Abkühlung auf die höchsten Gipfel trieb. Drum waren die Berge in Tirol ja auch so hoch - kleines Scherzerl!!
Nach kühlen Nächten folgten sehr heiße und gewittrige Tage, die den Melzer u.a. nach Seefeld, Mittenwald und Tulfes "flüchten" ließen. Der - mittlerweile wirklich - alte Depp vertrug die Hitze zunehmend nicht mehr, flüchtete mehr und mehr in den Schatten und gestand sich persönlich auch ein, dass ein wahrlich guter Tag nur um die max. 25 Grad CELSIUS haben konnte. Auch deswegen die "sonderbaren" Reisezeiten nach Grado, doch dies war dann doch wieder eine ganz andere Geschichte!!
Es endeten die sommerlichen Reisetage bei der SchwieMu in der Wachau und mit familiärer Begleitung auf der "sogenannten" Baumgartner Höhe, um wieder einmal einen Blick in die ach so wunderbare Jugendstilkirche von Otto Wagner zu werfen. Lag doch die Schönheit manchmal auch nur wenige Meter vom eigenen Heim entfernt!
Sooo, und jetzt noch die beiden unvermeidlichen Tipps vom Melzer, die von ihm ins Leben gerufene "Wühlkiste" gehörte natürlich stets mit aktuellem Material versorgt:
Robert HÜLTNER / "Lazare und der tote Mann am Strand"
Eigentlich las der Melzer keine Kriminalromane mehr, denn der Alltag war ohnehin grauslicher als die zusammengereimte Fiktion! Doch dieser "zache" Lazare aus den Pyrenäen ermittelte im französischen "Nazi-Sumpf" so unbeirrt, dass es den Melzer schon wieder zu interessieren begann. Mit der Hoffnung auf eine literarische Fortsetzung!
Various Artists / "Too Slow To Disco" (Vol. 1 - 3)
Ganz weit weg vom Formatradio siedelt sich diese Reihe (bisher 3 CDs) an, um dem perfekten Sound der späten
SIEBZIGER zu huldigen. Der Name war Programm, in den damaligen Brunfthütten hatten diese eher gemächlich dahingroovenden Stücke nichts verloren, heute stellten sie den
idealen Soundtrack für einen - "heiß" hin oder her - sommerlichen Abend dar. Wie die Jugend zu sagen pflegte, es "chillte". Tat es dies noch, oder hatte sich schon wieder was verändert??
Chill, Oida!!
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