Es hatte sich tatsächlich ja schon ein wenig herumgesprochen, dass der Melzer den Kellergassen des Wagram und der angrenzenden Gebiete ganz gerne seine Aufwartung machte. Sei es mit dem Rad, sei es während eines ausgedehnten Spaziergangs oder eines Besuchs, zu sehen und erleben gab es stets etwas.
Dem kritischen und aufmerksamen Betrachter dieses Eintrags wird natürlich sofort auffallen, dass es sich nicht ausschließlich um aktuelle Aufnahmen handelt, sondern um ein Konglomerat an Bildern, die in den letzten zwei Jahren entstanden sind, im Gebiet zwischen Fels am Wagram und Gedersdorf, wo der Wagram kurz vor Krems schön langsam endet und damit den Übergang in Richtung Wachau "freigibt".
Weinbau, gelebte Geschichte, seit nahezu ewigen Zeiten auf den Böden der Urdonau und ihren hinterlassenen Aufschüttungen. Noch heute profitieren die Winzer von den mineralreichen Böden und den klimatischen Besonderheiten dieser Region. Hatte der Grüne Veltliner mittlerweile weltweiten Kultstatus erreicht, gab es für den Melzer eine für diese Gegend sehr typische Weißweinsorte, die er sehr schätzte, den ROTEN VELTLINER!
Getrost konnte man sagen, sowas wie eine Diva unter den Weißweinsorten. Ertragreich, wenn es der Rebsorte gefiel, aber ein Totalausfall, wenn die klimatischen Bedingungen (später Frost) nicht entsprachen oder gar die Fäule (u.a. aufgrund zu hoher Feuchtigkeit) drohte. Daher ist der Ertrag Jahr für Jahr stets schwer kalkulierbar.
Der Melzer wird sich jetzt einmal ein wenig aus dem Fenster lehnen, und zwei seiner Favoriten vorstellen, es soll dennoch keine Schleichwerbung sein, sondern geschmackliche Überzeugung, noch dazu an beiden Enden der preislichen Skala angesiedelt:
Für den besonderen Anlass bieten sich einige Rote Veltliner vom Weingut LETH in Fels/Wagram an, preislich jeweils von der Riede und vom Jahrgang abhängig, jedoch stets im oberen Segment angesiedelt. Als preisliche Alternative bietet sich in Engabrunn das Weingut Mayer-Hörmann an, die wahrlich leistbare Weine keltern, ohne dass sich die Qualität verstecken muss. Ein noch ganz heißer Tipp!! Auch einige Rotweine wurden schon mit Wonne gekostet!
Jetzt musste der Melzer die Kurve kratzen, vom Wein zur Musik, obwohl der nachstehend vorzustellende Musikant diese damals nicht gekriegt hat.
Wer kennt solche Tage nicht: Man ist schwermütig, relativ nahe am Wasser gebaut. Beinahe ist es, als ob sich ein
feiner Schleier über die Seele gelegt hat, der alles in einem traurigen Licht erscheinen lässt, so sehr kann die Sonne gar nicht scheinen. Der alte Mann, der einsam an der Haltestelle sitzt, oder
das kleine Kind, das hingefallen ist und...
Kleinigkeiten genügen schon, um einem die Kehle zuzuschnüren und die Augen drohen zu feuchten.
Für diesen Zustand gibt es einen Namen: Melancholie, und einer, der leider anscheinend zu viel davon abbekommen hat, war Townes van Zandt, Biographie bitte dem Link entnehmen, amerikanischer Liedermacher, der knapp 52jährig viel zu früh starb. Ihm sei dieser Eintrag mit zwei seiner schönen Songs gewidmet, herausgepickt aus einem riesigen musikalischen Rucksack, den dieser wunderbare Künstler hinterlassen hat:
Townes van Zandt / Album "The Late Great TvZ" (1972) / Titel "If I Needed You"
Townes van Zandt / Album "Flyin' Shoes" (1978) / Titel "Flyin' Shoes" - seit Jahren ein absoluter Lieblingstitel vom Melzer
Und damit noch einmal bildlich retour in Richtung Wagram, in den Kellergassen und den Weinbergen lässt sich die eigene Melancholie doch so richtig zelebrieren:
c by Melzer 2017
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